Fazialis parese (Gesichtslähmung)

oder warum sich mein Gesicht von einem Tag auf den anderen veränderte


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1994 wachte ich eines Morgens auf und stellte fest, dass mit meinem Gesicht etwas nicht stimmte. Ich fühlte mich eigentlich gesund, nur übernächtigt, vor einem halben Jahr war ich das vierte Mal Mutter geworden. 

Die Diagnose des Arztes war halbseitige Gesichtslähmung (Fazialisparese). Es folgten einige Abklärungen zu möglichen Ursachen.

 

Ich fühlte mich scheusslich. Es hiess abwarten, vollständige Heilung sei wahrscheinlich. 

Leider gehöre ich zu den wenigen Fällen, wo der Gesichtsnerv trotz Therapie nur unvollständig nachwuchs.


Ich zitiere aus der Webseite des Universitätspitals Zürich:

Wenn Sie plötzlich Ihre Gesichtsmuskeln nicht mehr beherrschen, Sie nicht mehr lächeln, die Stirn runzeln oder pfeifen können, dann kann eine Fazialisparese die Ursache sein. Die Gesichtslähmung lässt Ihre Mimikmuskeln erschlaffen.

Was ist eine Fazialisparese (Gesichtslähmung)?

Bei einer Fazialisparese handelt es sich um eine Lähmung (Parese) des Gesichtsnervs Nervus facialis. Über ihn laufen die Impulse aus dem Gehirn hin zu den Muskeln von Stirn, Wangen, Mund und Hals. Er steuert alle wichtigen Muskeln Ihres Gesichts, zudem den Speichel- und Tränenfluss, die Drüsen der Nasenschleimhaut und den Geschmackssinn auf den vorderen beiden Dritteln der Zunge. Ist der Fazialisnerv geschädigt, funktionieren die ihm zugeordneten Muskeln und Drüsen nicht mehr korrekt.

 

Die Schädigung kann sowohl im Gehirn entstehen, etwa durch einen Schlaganfall oder Gehirntumor. Oder der Nerv selbst ist angegriffen, etwa durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren. In letzterem Fall tritt die Fazialisparese in etwa zwei Dritteln der Fälle idiopathisch auf. Das heisst, es lässt sich keine direkte Ursache finden. Die idiopathische Fazialisparese, nach dem Londoner Arzt Charles Bell auch als Bell‘sche Lähmung bezeichnet, betrifft jedes Jahr etwa 7 bis 40 von 100‘000 Menschen. Sie ist die häufigste Hirnnervenerkrankung. Beide Geschlechter sind etwa gleich häufig betroffen. Die Gefahr dafür steigt mit dem Lebensalter. Zudem ist das Risiko von Frauen während der Schwangerschaft um das Dreifache erhöht.

 

Wird die Gesichtslähmung richtig erkannt und behandelt, lässt sie sich in den überwiegenden Fällen heilen. Selten bleibt eine deutliche Folge wie ein asymmetrisches Gesicht bestehen.

Fazialisparese: Ursachen

Die Medizin differenziert zwei verschiedene Formen der Fazialisparese:

 

Zentrale Fazialisparese: Die Schädigung betrifft das Gehirn. Mögliche Ursachen sind: Schlaganfall (Hirninfarkt, Hirnblutung): Die Blutversorgung des Gehirns ist plötzlich unterbrochen, die Folge sind Ausfälle des zentralen Nervensystems und eventuell Lähmungserscheinungen bestimmter Körperteile. Gehirntumor: Eine Geschwulst kann die Hirnregion beeinträchtigen, die den Nervus facialis steuert.

 

Periphere Fazialisparese: Der Gesichtsnerv direkt ist beschädigt. In 70 Prozent der Fälle entsteht die Gesichtslähmung als Folge des peripher geschädigten Gesichtsnervs idiopathisch, also ohne eindeutig erkennbaren Auslöser. In den übrigen rund 30 Prozent ist die Fazialisparese Folge einer infektiösen oder entzündlichen Erkrankung, wenn diese neben bestimmten Organen auch den Gesichtsnerv betrifft. Die Lähmungserscheinungen im Gesicht treten dann akut neben anderen typischen Symptomen auf.